7/23/2012

Länder und Kulturen: Immer wenn es regnet ..

Nachdem in den letzten Tagen von verschiedenen Personen auf ihren Blogs schon Texte zu "Länder und Kulturen" veröffentlicht worden waren (Ankündigung darüber hier!), gestern so zum Beispiel Stefanie ihren Teil dazu beigetragen hat, bin ich heute an der Reihe, um die Serie mit meinem Beitrag auch zu beenden.

Ich liebe den Sommer. Die Hitze, das Brennen der Sonne. Noch mehr liebe ich aber das sehr schwüle Wetter, das sich dann letztendlich in Regen entlädt.
Das liegt mitunter auch daran, dass mich dieses Wetter an eine sehr wichtige Zeit in meinem Leben erinnert, nämlich das Jahr, das ich in einem kleinen Dorf namens Fodome Helu in Ghana verbracht habe, nämlich im Rahmen des entwicklungspolitischen Freiwilligendienstes "weltwärts". Dort habe ich in einer Schule an allen Ecken und Kanten ausgeholfen.

Während der Regenzeit (es gibt zwei Jahreszeiten - die Trocken- und die Regenzeit) hat es sehr häufig geregnet, der sich ähnlich wie in Deutschland mit sehr schwülem Wetter angedeutet hat.

Verarbeitet habe ich - wie viele andere Dinge auch! - dieses Erlebnis eines tropischen Regenfalls in einem Gedicht, welches ich euch heute als mein Beitrag vorstellen möchte. Man muss es sich so vorstellen: ich saß vor dem Haus, in dem ich gewohnt habe, unter einem Vordach, beschreibe, was ich sehe und bin so mitgerissen und glücklich davon. Es war Stromausfall, alles, was zu sehen war, war Natur pur.



Regen

H²O angefüllte Luft strömt mit energischer Gelassenheit in das mit Kerzenlicht durchflutete Gebäude. Angespannte Stille unterbrochen von Feuerschatten in der Dämmerung macht sich breit. Nur noch ein paar Sekunden bis zum Höhepunkt. Kritisch blauäugig wird verfolgt.
Geballte Wolkenmassen stellen sich auf zum scheinbar letzten Kampf. Ohren geschlossen lässt man sich entführen auf eine Reise in die Vergangenheit, als das Nichts noch nicht existierte und alles bedeutungslos schien. In der Ferne leuchten Buschbrände auf. Der Höhepunkt verspätet sich. Gefroren kann nicht werden, alles bedeckt. Bäume flehen sich in die Höhe.

Dann – Regen.

  
Und ich bin so sehr dabei.




Natürlich gibt es mehr solcher Dinge, die ich in Deutschland erlebe, aber im Grunde sofort mit Ghana verbinde. Der des Regens ist aber der, der mich fast am traurigsten stimmt, denn immer wenn es regnet im Sommer, muss ich an diesen unglaublichen Moment denken, das ich nur wieder in Fodome Helu erleben kann.
Die Jo.